Vom Eise befreit …

Wer bisher noch daran gezweifelt hat, dürfte jetzt absolut überzeugt sein: Der Frühling hat sich tatsächlich eingestellt. Die Vögel zwitschern ihn von den Bäumen, und Tulpen, Narzissen, Primeln, Tausendschön und viele blühende Sträucher malen ihn in die Gärten und an die Häuser. Der warmen Jacken und Wintermäntel überdrüssig, wagen sich die ersten Sonnenanbeter schon leicht geschürzt ins Freie – in der lauen Luft der nachmittäglichen Sonnenstunden sollen angeblich bereits die ersten kurzen Hosen, ärmellosen T-Shirts und Trägerkleidchen gesichtet worden sein.
Schade nur, dass der Einzelhandel angesichts von Corona nicht von den herrlichen Frühlingstagen profitieren kann. Waren das noch Zeiten, als allerorts in Modeschauen die neuen Angebote der Saison präsentiert wurden und so zumindest bei der weiblichen Hälfte der Kundschaft die Sehnsucht nach einem neuen Outfit geweckt und prompt den Umsatz belebt haben.

Doch bleiben wir unverzagt: Jetzt, da die Sonnenstrahlen unsere Seele aus dem Winterschlaf erwecken, beginnt auch wieder unseren Optimismus zu sprießen und so üppig zu wachsen wie das Gras auf dem Rasen. Das lässt erkennen, wie sehr wir Menschen auch in diesem hochtechnisierten Zeitalter noch immer ein Stück Natur geblieben sind.

Frisch gestrichen

Einen neuen Anstrich erhielt dieser Tage der Bunker am Rheinauer Bahnhof. Die Jungs der beauftragten Malerfirma haben sich bei der Verschönerung alle Mühe gegeben. Bisher allerdings nur am Sockel. Wieder mal in strahlendem Mausgrau „schmückt“ das untere Drittel des alten Kriegsveteranen, der von 1939 bis 1945 der Bevölkerung als Schutzraum diente und heute unter Denkmalschutz steht, nun das Bahnhofsumfeld mit dem Mitfahrparkplatz. Eine echte Zierde am erst vor zwei Jahren neu gestalteten und optisch enorm aufgewerteten Platz ist der Klotz allerdings noch immer nicht. Damals liefen alle Bemühungen, ihn im Zuge der Umgestaltung abzureißen, ins Leere. Deshalb könnte das ehrwüdige Betongemäuer gerade jetzt, da ringsum alles grünt und blüht, ein bisschen frische Farbe vertragen. Und das müsste nicht unbedingt ein Grauton sein …